Der Osterfestkreis im Klarissen-Anbetungskloster

24. März 2010

In der österlichen Bußzeit haben wir uns vorbereitet und in der Karwoche sind wir eingetaucht in das tiefe Geheimnis des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu.

In der 40-tägigen österlichen Bußzeit haben wir bewusst auf den leidenden Heiland geschaut – und sind Ihm durch Fasten und Gebet nachgefolgt.

Der Gründonnerstag ist für uns ein besonderer Tag des Dankes für die Einsetzung der Hl. Eucharistie und des Priestertums. Die beiden gehören zusammen und sind Jesu bleibendes Vermächtnis, die niemals ihre Gültigkeit verlieren und somit ewig währen.
Wir können nur staunen über seine Liebe zu uns Menschen, welch einfache Mittel er auswählte, um immer bei uns zu sein, um sich in innigster Weise mit uns zu vereinigen. Bei uns Klarissen wird der Gründonnerstag als Hochfest gefeiert, weil unser Orden zur Danksagung und zur Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes gegründet wurde. An diesem Tag fasten wir nicht und verbringen viel Zeit im Gebet bei Jesus.

Am Karfreitag nehmen wir ganz teil am Leiden und Sterben Jesu. An diesem Tag wird uns bewusst, was Liebe ist – die Hingabe des Lebens zur Rettung aller Menschen durch den Tod am Kreuz. Wir gedenken der Worte Jesu: „Wenn ich erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.“ Somit weist das Kreuz auf die erlösende Kraft des Glaubens hin. Es gibt Hoffnung, Trost und Halt, ist feste Stütze und Zuversicht – somit leuchtet an einigen Stellen schon Licht auf. Vormittags ist Kreuzweg-Gebet und um 15.00 Uhr findet die Liturgie statt. Außerdem haben wird die Novene zur göttlichen Barmherzigkeit begonnen. Es ist eine Vorbereitung zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit – der am 2. Sonntag der Osterzeit gefeiert wird. Jesus wünscht diese Verehrung. Er verlangt von uns Vertrauen auf Seine Barmherzigkeit. Ströme von Gnaden werden an diesem Tag fließen für alle, die Seiner Barmherzigkeit vertrauen – auch für den größte Sünder.

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesstille. Einfach zum Grab zu kommen, beim Herrn zu verweilen und vor allem seine Wunden zu betrachten, ist der Inhalt dieses Tages. Denn nur durch die Wunden und durch das Blut Jesu werden wir gesunden. Wir gedenken an diesem Tag besonders der Armen Seelen und beten für sie. Unser Blick richtet sich auf die durchbohrte Seite Jesu, wir bitten darum den Weg des Lebens und des Liebens zu finden, denn von dieser Wunde strömen Gnaden und barmherzige Liebe für jeden einzelnen und für die ganze Welt. Bitten wir darum, dass die Menschheit aus dieser Quelle die spirituelle Energie schöpft! (Benedikt XVI.)
Diese stillen Stunden beim Grab Jesu, welches schön geschmückt ist, und vor der Monstranz, die zum Zeichen des Todes Jesu und der Grabesruhe mit einem Schleier verhüllt ist, gehen vorbei. Wenn der Abend naht und es dunkel wird, spürt man im Herzen die Vorfreude über das nahende Fest, das alles übertrifft und das nur einmal im Jahr so feierlich, ergreifend und erhebend gefeiert wird.

Zuerst ist die Kirche noch dunkel und still. Mit dem Einzug der großen Osterkerze, und wenn der Priester das große Osterlob – das Exsultet anstimmt, ist Christus auferstanden! Dann beginnt auch unser Jubel, und freudig singen wir das HALLELUJA. Die Orgel ertönt wieder, Lieder erklingen, und das Licht wird angezündet. Der Blumenschmuck, die Lieder, der Festtagstisch – alles ist ein Zeichen der großen Feste und Dank SEINER AUFERSTEHUNG!

„Christus ist auferstanden, befreit von Todesbanden, erlöste Menschen freuet euch – eröffnet ist das Himmelreich – HALLELUJA!“ So wollen wir nicht bei uns stehen bleiben – auf dem ganzen Erdenkreis feiert man an diesem Tag die Auferstehung. Vergessen ist Leid und Tod, ER hat uns befreit und erlöst, sodass wir nach unserem Tod zu Ihm, der uns eine Wohnung bereitet in Seiner Herrlichkeit, heimkehren. Er allein macht unser Leben heil und erfüllt.

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